Die gestern getroffene Entscheidung der Landesregierung, sämtliche Restaurants und Gaststätten im Freistaat auch weiterhin restriktiv zu beschränken, verstärkt die Existenzangst vieler Gastronomen noch einmal erheblich. Einem Großteil der zumeist inhabergeführten Unternehmen des Gastgewerbes droht nach der wochenlangen Schließung, die unter anderem die lukrativen Osterfeiertage umfasste, der wirtschaftliche Ruin.
Mit Blick auf die nicht wiedergutzumachenden Auswirkungen für das Reiseland Thüringen kritisiert Tosca Kniese, tourismuspolitische Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion, das Vorgehen der Landesregierung scharf:
„Bereits zu Beginn der Corona-Krise waren praktikable Regelungen für Restaurants, Gaststätten und Biergärten erlassen worden, bei deren Einhaltung eine Fortführung der Geschäftstätigkeit ohne Gefahr einer Übertragung des Virus möglich gewesen ist. Angesichts der angekündigten Wiedereröffnung weiter Teile des Einzelhandels – der gerade in kleinen Geschäften zuweilen auf engstem Raum stattfindet – ist es absolut unverständlich, warum Hotels, Restaurants und Gaststätten davon ausgenommen bleiben sollen. Ein Zusammenbruch unserer Thüringer Gastronomie, der nach Erhebungen des Hotel- und Gaststättenverbandes unmittelbar bevorsteht, würde nicht nur die Unternehmer ihrer mühselig aufgebauten Existenz berauben, sondern zehntausende Arbeitskräfte im Niedrigqualifikations- und Niedriglohnsektor in die Dauerarbeitslosigkeit entlassen, da für sie keine alternativen Arbeitsplätze vorhanden wären und auch nicht geschaffen werden können.
Ich fordere die Landesregierung auf, ihre unternehmensfeindliche Entscheidung zu Ungunsten der Hotels und Gaststätten umgehend zu revidieren und eine baldmögliche Öffnung auf der Basis des am 16. März 2020 von der Landesregierung verfügten Noterlasses zu ermöglichen, sofern zur Einhaltung des Infektionsschutzes Mindestabstände von 1,5 Metern zwischen den Tischen und Gästen gewährleistet werden können. Die jetzige Entscheidung bestätigt einmal mehr die Ignoranz der Landesregierung gegenüber dem Tourismus. Der Verlust dieser tragenden Säule unserer Thüringer Wirtschaft wird für viele Menschen einen drastischen sozialen Abstieg nach sich ziehen.“