Infrastruktur

Für die Umsetzung der Energiewende setzt die Thüringer Landesregierung allein auf Strom, der in Abhängigkeit von Sonne und Wind produziert wird. Dafür werden neben hunderten weiteren Windkraftanlagen in der Thüringer Kulturlandschaft auch kilometerlange neue Leitungen benötigt, die den Strom dahin transportieren, wo er gebraucht wird. Hierzu gehören infrastrukturelle Mammutprojekte, wie der Netzausbau (z.B. der sogenannte SüdOstLink) sowie die Planung von Vorrangflächen für Windkraftanlagen, die unter Umständen dramatische Einschnitte für die Thüringer Kulturlandschaft bedeuten. Das Landesentwicklungsprogramm ist dabei das wichtigste Steuerungsinstrument, das die Ziele und Grundsätze für die räumliche Entwicklung des gesamten Landes festlegt und als verbindliche Vorlage für die Regionalplanung dient. Er muss sich dabei an den regionalen Gegebenheiten ausrichten, darf weder den städtischen noch den ländlichen Raum benachteiligen und muss transparent aufgestellt sein. Aktuell wird es überarbeitet.

Unsere Ziele sind:

  • Für die Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogrammes stehen wir den Abschnitten zum Thema Energie und Windkraft besonders kritisch gegenüber und werden uns für eine umweltfreundliche Änderung der Teilfortschreibung einsetzen.
  • Das 2,2-Prozentziel zum Ausbau der Windkraft in Thüringen und insbesondere in den Thüringer Wäldern lehnen wir ab.
  • Vorhaben, wie beispielsweise dem Ausbau oder der Reaktivierung von Bahnstrecken oder der Erweiterung des Radwegenetzes stehen wir offen gegenüber, wenn sie wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar sind. Große wie kleine Infrastrukturprojekte müssen im Einklang mit dem Schutz der Natur stehen und den ländlichen Raum unterstützen.
  • Ein zuverlässiger und günstiger ÖPNV gehört zur staatlichen Daseinsvorsorge. Grundsätzlich begrüßen wir eine Konzeption zur Schaffung eines landesweiten Tarifverbunds. Vor dem Hintergrund des geplanten ‚Deutschland-Tickets‘ als Nachfolger des deutschlandweit gültigen 9-Euro-Tickets müssen im Vorfeld die Strecken- sowie Personal- und Fahrzeugkapazitäten gewährleistet sein.
  • Der Radverkehr gewinnt für die Thüringer Tourismusbranche immer mehr an Beliebtheit. Daher wollen wir den Ausbau von Radwegen und die Beseitigung von Lücken im Radwegenetz fördern. Die Landesförderung von sogenannten Lastenfahrrädern lehnen wir hingegen ab.
  • Die Breitbanderschließung, insbesondere im ländlichen Raum, unterstützen wir. Ein gut funktionierendes und flächendeckendes Internet gehört zur Daseinsvorsorge für den Wirtschaftsstandort Thüringen – Kein Dorf mit weniger als 30Mbits.

Fachsprecher

Nadine Hoffmann

Sprecherin für Umwelt, Energie, Naturschutz, Infrastruktur, Landwirtschaft & Forsten
Obfrau im UA 7/2 Treuhand

Kontakt

Tel. 0361 37 72 469
AfILF@afd-thl.de

Landwirtschaft

Die in Thüringen historisch gewachsene Landwirtschaft gilt für den stark ländlich geprägten Freistaat als bedeutender Wirtschaftsfaktor, der hochwertige Produkte erzeugt. Die Thüringer Landwirtschaftsbetriebe sind nicht nur Arbeitgeber und Nahrungsproduzenten, sie leisten auch einen unentbehrlichen Beitrag für den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft sowie für das Gemeinwesen. Sie stärken damit den ländlichen Raum.

Wie lange kann ein Landwirt aber noch Landwirtschaft betreiben? Vor dem Hintergrund strenger EU-Regulierungen wird die Agrarwirtschaft immer stärker verengt. EU-Regeln sowie Regeln des Bundes und des Freistaats knebeln die Landwirte. Der Bestand landwirtschaftlicher Betriebe, insbesondere in der Tierhaltung, ist in Thüringen deutlich rückläufig. Viele Bauern geben auf, weil sie dem Kostendruck, dem globalen Wettbewerb und den ständig neuen Anforderungen nicht standhalten können.

Ohne Bauern keine Zukunft! Die AfD-Fraktion setzt sich für einen vernünftigen Ausgleich zwischen dem Wohlergehen unserer Landwirte, dem Tierwohl, den Interessen des Umweltschutzes sowie der Pflege unserer Kulturlandschaft ein. Nur so kann der ländliche Raum als Wirtschaftsstandort, als Lebensraum für Mensch und Tier und als Erholungsgebiet gestärkt werden.

Unsere Ziele sind:

  • Kein Ausverkauf unserer Agrarflächen und -betriebe durch Finanzinvestoren („Land Grabbing“)
  • Grünlandbewirtschaftung ohne Weidetierhaltung ist nicht umsetzbar, deshalb muss diese stärker gefördert werden
  • Wir unterstützen Förderungen der Landwirte, die sich für den Insektenschutz und dem Schutz von Bodenbrütern und Niederwild stark machen
  • Die moderne Landwirtschaft ist auf eine gute Breitbandversorgung angewiesen, deshalb setzen wir uns für den Breitbandausbau ein
  • Wir setzen uns für die Bewahrung und den Erhalt alter Kultursorten ein
  • Fleischerzeugnisse aus Thüringen haben weit über den Freistaat hinaus einen ausgezeichneten Ruf: Die AfD steht zu einer ausgewogenen Mischung aus preiswerter und qualitativ hochwertiger Fleischproduktion
  • Absatzhindernisse für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Thüringen müssen beseitigt werden, deswegen kritisieren wir die Russland-Sanktionen mit Entschiedenheit
  • Alternativen Landwirtschaftsformen wie z. B. der sogenannten solidarischen Landwirtschaft oder der Agrarforstwirtschaft sowie neuen Zukunftstechnologien in der Agrarforschung stehen wir offen gegenüber

Unsere Broschüre

Forsten

Thüringen ist reich an Wäldern, die über ein Drittel der Landesfläche bedecken. Der Wald dient als Ökosystem, Erholungsort, CO2-Speicher, Tourismusziel, Kulturgut und als Lieferant von Holz. Er ist ein integraler Bestandteil unserer Natur, trägt zur Artenvielfalt bei und steigert unsere Lebensqualität. Jedoch ist unser Wald, der auch einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor darstellt, stark gefährdet.

Die Schäden durch den Orkan Kyrill (2007), die aufeinanderfolgenden trockenen Sommer ab 2018 und der Befall durch Baumschädlinge, insbesondere den Borkenkäfer, haben über 100.000 Hektar Wald erheblich beeinträchtigt. Vor allem die großen Fichtenbestände litten, weil die Fichte aufgrund ihrer flachen Wurzeln besonders anfällig für Trockenstress ist. Aber auch der Buchenbestand und andere Laubbaumkulturen sind geschwächt.

Leider haben eine wirtschaftlich motivierte Pflanzung gerade von Fichten-Monokulturen und die zu späte Fokussierung auf widerstandsfähige, heimische Arten die Wälder geschwächt. Zudem ist der Waldumbau in Thüringen unterfinanziert, und gerade die Landesforstanstalt ist finanziell und personell unzureichend ausgestattet, um die Herausforderungen der aktiven Wiederaufforstung zu bewältigen.

Unsere Ziele sind:

  • Qualifizierung von Nachfolgekräften für die Forstwirtschaft
  • Wiederansiedlung von regionalen holzverarbeitenden Unternehmen
  • Kein Bau von Windkraftanlagen im Wald
  • Besseres Zusammenspiel von Forst und Jagd
  • Wiederaufforstung mit heimischen Arten
  • Holz primär für den inländischen Bedarf verwenden
  • Kein Ausverkauf des Waldes an ausländische Investoren

Weitere Information und unsere Broschüre