Wie aus Daten des Bundesarztregisters hervorgeht, die die Deutsche Presse-Agentur jüngst ausgewertet hat, verfügt Thüringen über vergleichsweise wenige niedergelassene Vertragsärzte. Bundesweit gehört Thüringen demnach zu den Bundesländern mit der geringsten Arztdichte. Dem Versorgungsbericht der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen zufolge, gab es im Jahr 2019 in Thüringen 39 freie Hausarztsitze. Aufgrund der demografische Entwicklung ist zudem davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren viele Ärzte ausscheiden werden und die Menschen aufgrund der Überalterung insbesondere in den ländlichen Gebieten verstärkt Gesundheitsleistungen nachfragen werden.

Hierzu erklärt Dr. Wolfgang Lauerwald, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag:

„Zwar wird die Patientenversorgung in Thüringen im Allgemeinen noch auf einem guten Niveau gewährleistet, doch bereits jetzt müssen für Facharzttermine teils lange Wartezeiten oder weite Fahrtwege in Kauf genommen werden. Dies ist gerade für ältere Patienten im ländlichen Raum unzumutbar. Die Landesregierung muss dafür Sorge tragen, dass eine wohnort- und zeitnahe ambulante Versorgung der Menschen im gesamten Landesgebiet in hoher Qualität sichergestellt wird. Aus diesem Grund fordert die AfD-Fraktion von der Landesregierung, Medizinern in der Ausbildung Anreize für einen Verbleib in Thüringen zu bieten. Das Ziel muss hierbei insbesondere auch eine Tätigkeit und der Verbleib im ländlichen Raum sein. Die alleinige Schaffung von mehr Studienplätzen wird das Problem jedoch nicht beheben können.

Zur Steigerung der Zahl der künftig in Thüringen tätigen Ärzte plädiert die AfD-Fraktion für eine maßvolle Erhöhung der Studienkapazitäten unter stärkerer Berücksichtigung der regionalen Versorgungsnotwendigkeiten bei der Vergabe der zusätzlichen Plätze. Zudem fordern wir ein geeignetes Auswahlverfahren für zusätzliche Bewerber an der Universität Jena, bei dem auch Aspekte wie bereits geleistete Praktika und einschlägige Ausbildungen im Auswahlgespräch Berücksichtigung finden. In Verbindung mit einer Landarztquote würde so die Nachwuchsgewinnung verbessert werden. Diese Quote würde die Vergabe eines Teils der Medizinstudienplätze an die Übernahme einer Tätigkeit im ländlichen Raum im Freistaat knüpfen und so einem Wegzug in die Ballungsgebiete entgegenwirken.“