Die Thüringer Landesregierung hat mit Sachsen-Anhalt und dem Bund einen Vertrag zur Gründung einer „Stiftung Mitteldeutschland Schlösser und Gärten“ ausgearbeitet. Die neue, länderübergreifende Stiftung soll dazu dienen, Bundesmittel zur Sanierung und Erhaltung historischer Bauten zu verwalten. In der Stiftung soll die jetzige „Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten“ (STSG) zusammen mit der „Kulturstiftung Sachsen-Anhalt“ aufgehen. Der Hauptsitz der Neugründung soll laut Entwurf des Staatsvertrages in Halle/Saale angesiedelt werden. Rudolstadt, bisheriger Sitz der STSG, würde lediglich ein Verwaltungssitz werden. Die Organisationsstruktur des Verwaltungsrates der künftigen Stiftung würde es zudem ermöglichen, Thüringen bei wichtigen Entscheidungen zu überstimmen. Hintergrund sind Zusagen des Bundes über Fördermittel im Rahmen eines Sonderinvestitionsprogramms, das Thüringen und Sachsen-Anhalt jeweils 100 Millionen Euro über acht Jahre Förderdauer hinweg zur Verfügung stellen soll. Heute reichte die AfD-Fraktion einen parlamentarischen Antrag ein, in dem sie den Erhalt der STSG und Neuverhandlungen fordert.

Hierzu erklärt Tosca Kniese, kulturpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag:

„Die AfD-Fraktion begrüßt die Investitionsbereitschaft des Bundes in die Thüringer Residenzkultur, zeigt sich aber deutlich irritiert von dem Vorhaben der Landesregierung, die STSG ohne jede Not aufzulösen und die Kulturhoheit Thüringens in einem so eminent wichtigen Bereich aufzugeben. Unsere Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten wäre zweifellos in der Lage, die effiziente Verwaltung der Fördergelder sicherzustellen, ohne Thüringens Eigenständigkeit über Bord zu werfen. Gegebenenfalls kann man darüber hinaus eine länderübergreifende reine Förderstiftung zur Abrechnung der Gelder gründen. Jedenfalls können regionale Besonderheiten und kommunale Interessen am besten berücksichtigt werden, wenn die Verwaltung möglichst nahe vor Ort stattfindet und diesbezüglich hat sich die Thüringer Stiftung in über 25 Jahren bewährt.

Wir fordern die Landesregierung auf, sich für den Erhalt der bewährten Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten einzusetzen und nicht Thüringens Kulturerbe auf dem Fördermittel-Altar zu opfern. Konstruktive Alternativlösungen sind auch von Thüringen aus möglich!“