Mit einem im Landtag eingereichten Antrag will die AfD-Fraktion den Unterrichtsausfall an den Grundschulen kurzfristig bekämpfen. Dazu sollen Horterzieher die Möglichkeit erhalten, eine Lehrbefähigung zu erlangen und ihre Arbeitszeit auf eine Vollzeitstelle aufzustocken.

Hierzu erklärt Denny Jankowski, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag:

„Wir alle kennen das Problem, dass viele Horterzieherinnen gerne Vollzeit arbeiten möchten, jedoch ihre Arbeitsverträge auf 60 – 80 Prozent einer Vollzeitstelle beschränkt sind. Andere Fraktionen überlegen sich, welche Aufgaben geschaffen werden könnten, um die Erzieherinnen im Schulalltag einzubinden. Wir wollen den Hortnerinnen diese Möglichkeiten auch geben – dabei aber auch den Kindern und Lehrerinnen dort helfen, wo es wirklich nötig ist, nämlich beim Unterrichtsausfall. Wir möchten, dass nach 1990 ausgebildete Erzieherinnen auch die Möglichkeit erhalten sich eine Lehrbefähigung anzueignen. Neben Weiterbildungsangeboten zur Erlangung einer Lehrbefähigung (außer für Deutsch und Mathematik) sollen auch die Erzieherinnen, die ihre Lehrbefähigung vor 1990 erlangt haben und seit 2018 wieder unterrichten, besser unterstützt werden. Es ist wichtig, die Attraktivität des Erzieherberufs und auch den Einsatz im Unterricht durch angemessene finanzielle Zuschläge und unbefristete Arbeitsverträge, welche auch für Planungssicherheit sorgen, zu erhöhen.“

Uwe Thrum, jugendpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, führt weiter aus:

„Vor 1990 hatten Hortner die Möglichkeit, in ihrer Ausbildung eine Lehrbefähigung zu erhalten, mit der sie nicht nur im Hort mit den Kindern die Hausaufgaben machen und ihnen die Aufgaben richtig erklären konnten, sondern auch ein Einsatz im Unterricht möglich war. Diese Möglichkeit wurde nach der Wende durch die CDU-Regierungen abgeschafft. Rot-Rot-Grün führte 2018 die Möglichkeit wieder ein, so dass Erzieher mit Lehrbefähigung im Unterricht aushelfen können. Es fehlt aber weiterhin die Möglichkeit für Erzieher, die nach 1990 ausgebildet wurden, eine Lehrbefähigung zu erhalten. So wie es Rot-Rot-Grün umgesetzt hat, ist das also nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Noch nicht einmal ein Sechstel aller Erzieher mit Lehrbefähigung hat seit 2018 die Möglichkeit genutzt, wieder zu unterrichten. Viele Horterzieher mit Lehrbefähigung trauen sich nach 30 Jahren Abstinenz das Unterrichten nicht mehr zu, weshalb die AfD Auffrischungsfortbildungen fordert.  Aber ein weiterer wichtiger Faktor ist die mangelnde Attraktivität: Der Einsatz im Unterricht ist auf maximal ein Jahr beschränkt, es sind nur sechs Unterrichtsstunden pro Woche möglich und einen attraktiven finanziellen Zuschlag gibt es nicht. Die AfD-Fraktion geht hier weiter und will strukturelle Verbesserungen: Hortner, die mehr als 24 oder 32 Stunden arbeiten möchten, könnten ihren Beschäftigungsumfang erhöhen, die Lehrer würden entlastet, weil sie nicht mehr so viele Vertretungsstunden ableisten müssen und die Schüler hätten Unterricht mit Personen, die nicht ständig wechseln.“