Der Feldhamster ist eine streng geschützte Art, die inzwischen als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft wurde. Zusammenhängende Vorkommen gibt es noch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bis in Teile Niedersachsens. In anderen Bundesländern existiert der Nager nur isoliert. Der Feldhamster schmückte sogar jüngst das Titelbild des Thüringer Staatsanzeigers mit dem Vermerk, dass es durch die zunehmende Bebauung in und um Erfurt immer weniger Lebensräume für die Tiere gibt. Thüringen hat hier also eine besondere Verantwortung. Aber wird es dieser auch gerecht?

Hierzu erklärt Nadine Hoffmann, umweltpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag:

„In meiner Kleinen Anfrage 7/508 habe ich die Landesregierung nach den Schwerpunktgebieten des Feldhamsters, nach der Beobachtung der Populationsentwicklung und nach Fördermaßnahmen gefragt, um mir ein Bild über Situation und Schutz des Feldhamsters in Thüringen machen zu können. Aus der Beantwortung geht zum einen hervor, dass die Auswertung des Monitorings nur alle sechs Jahre erfolgt. Das ist viel zu grobmaschig, um eine bedrohte Art zu überwachen und gegebenenfalls schnell und gezielt einer Abnahme der Populationen entgegenwirken zu können. Zum anderen wird aus der Antwort in Drucksache 7/994 deutlich, dass sich die geförderten Schutzmaßnahmen für Landwirte vornehmlich auf das Anlegen und Hegen von Blühstreifen konzentrieren, was bei unseren Landwirten aufgrund der individuellen Gegebenheiten nicht immer umsetzbar sei.

Zur Verbreitung des Schwarzen Feldhamsters, einer Besonderheit, die nur in Thüringen vorkommt, liegen der Landesregierung nach eigener Aussage überhaupt keine Kenntnisse vor. Insgesamt scheint die rot-rot-grüne Landesregierung zwar den Tierschutz wie eine Monstranz vor sich herzutragen, an einer effektiven Umsetzung fehlt es allerdings. Und noch eine Kuriosität hält die Antwort parat: Laut Landesregierung gab es auf dem Areal des Moschee-Baus in Erfurt-Marbach gerade einmal zwei Feldhamster, die umgesiedelt worden seien, während gleichzeitig Anwohner und Umweltschützer im Vorfeld wesentlich mehr Exemplare unter anderem fotografisch festgestellt haben. Da sich nicht nur an diese Aussage weitere Fragen anschließen, habe ich eine weitere Kleine Anfrage zum Thema eingereicht, auf deren Beantwortung ich schon sehr gespannt bin.“