Scharfe Kritik äußert die AfD-Landtagsfraktion an der mangelnden Bereitschaft der Landesregierung zur Förderung und Bewerbung des Thüringer Weinbaus über die Landesgrenzen hinaus. Darauf verweist Jörg Henke, agrarpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion. Auch wenn der Weinbau im Vergleich zum Mittelalter, als noch auf rund 10 000 Hektar in Thüringen Wein angebaut wurde, heute nicht mehr den früheren Stellenwert einnimmt und sich vor allem auf die wenigen hundert Hektar im geschützten Anbaugebiet Saale-Unstrut im Raum Bad Sulza und Weimar konzentriert, müsse die Thüringer Weinkultur deutlich stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt werden, so Henke. „Bedauerlicherweise ist die Förderung und Bewerbung der Thüringer Weinkultur durch die rot-rot-grüne Landesregierung jedoch über bessere Absichtserklärungen und punktuelle Werbemaßnahmen nie hinausgekommen“, bemängelt Jörg Henke. „Vor dem Hintergrund einer über 800 Jahre alten Weinbautradition in Thüringen stellt dies für die Landesregierung ein Armutszeugnis dar. Dabei geht es nicht nur um die Pflege der heimischen Weinkultur, sondern auch um die Stärkung des Wirtschaftsfaktors Wein, sind doch bekanntlich die deutschen Weinregionen gleichzeitig auch touristische Hochburgen und überdurchschnittlich wohlhabend.“
Ein durch die Landesregierung besser und stärker geförderter Weinbau würde nicht nur wertvolle Arbeitsplätze schaffen, sondern auch mehr Touristen in den Freistaat locken und eine erhöhte Wertschöpfung für Thüringen nach sich ziehen. „Ich fordere die Landesregierung daher auf, die Thüringer Weinkultur in einer umfassenden und auf Dauer angelegten Kampagne besser bekannt zu machen sowie den Weinanbau in Thüringen stärker zu fördern. Beispielsweise indem sie sich mit Sachsen-Anhalt bei der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und der Bundesregierung für die Ausweisung weiterer Flächen und Anbaugebiete stark macht und diese mit aufbaut“, so Henke abschließend. Nach Angaben der Landesregierung hat sich die Menge der in Thüringen erzeugten Weine in den Jahren 2010 bis 2019 von 2026 auf 7950 Hektoliter steigern können; auch in Bezug auf die Qualität müssen sich die Thüringer Weine nicht vor den Mitbewerbern aus dem In- und Ausland verstecken.