Nach statistischen Angaben hat sich das Außenhandelsvolumen zwischen der Volksrepublik China (VR China) und dem Freistaat Thüringen den Jahren 2010 bis 2019 von 1 473 459 Euro auf 2 271 338 Euro erhöht. Ungeachtet der positiven Zahlen bleibt die Entwicklung der Handelsbeziehungen mit dem ostasiatischen Staat jedoch deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück, nicht zuletzt, weil die Landesregierung kaum Engagement zeigt und die Bewerbung Thüringer Unternehmen – insbesondere auch aus dem Tourismusbereich – sträflich vernachlässigt. „Bei der Erhöhung des Bekanntheitsgrades unseres Freistaates in China schöpft die Landesregierung das mögliche Potential bei weitem nicht aus und agiert eher unkreativ“, musste Tosca Kniese, tourismuspolitische Sprecherin und Mitglied des Wirtschaftsausschusses des Thüringer Landtags, feststellen. „Gerade vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Schäden im Zuge der Coronakrise vor allem für die heimische Tourismusbranche ist die VR China von großem Interesse. Das wachsende Pro-Kopf-Einkommen der chinesischen Bevölkerung stellt ein enormes Potenzial für die gebeutelte Thüringer Tourismus- und Kulturbranche dar. Thüringen bietet genau das, wonach sich viele Chinesen aus der Mittelschicht sehnen: eine perfekte Kombination aus unbelasteter Natur und geschichtsträchtiger Kultur. Derzeit können sich in China zwischen 70 Millionen und 90 Millionen Menschen Auslandsreisen leisten, die für die stark geschwächte Thüringer Tourismusbranche eine bisher kaum erschlossene Zielgruppe darstellen könnte.“

Nach Überzeugung der AfD-Fraktion muss das Engagement bei der Bewerbung Thüringens als Tourismusziel in China grundlegend überdacht und deutlich verbessert werden. „Ich fordere die Landesregierung auf, endlich ihre wirtschaftspolitischen Hausaufgaben zu machen, die einheimischen kleinen und mittelständischen Unternehmen des Freistaates bei der Erschließung des chinesischen Marktes wirkungsvoll zu unterstützen und den schönsten Freistaat Deutschlands als Tourismusziel in China bekannter zu machen. Hierzu bedarf es entsprechender kreativer Konzepte, aber auch der Unterstützung der Thüringer Tourismus- und Kulturbranche, um stärker auf die Bedürfnisse chinesischer Touristen eingehen zu können.“