Gemäß der am gestrigen Sonntag in Kraft getretenen aktualisierten Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie können Bewohner von Thüringer Pflegeheimen endlich wieder ohne Beschränkung Besuch empfangen, nachdem ihnen bislang nur Besuche von höchstens zwei Personen und zwei Stunden pro Tag zugebilligt worden waren. Kritik übt die AfD-Fraktion an der Einschränkung der Landesregierung, dass diese Regelung eng an die Entwicklung der Infektionszahlen geknüpft wird, so dass bei einer Überschreitung der Schwelle von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Kalenderwoche automatisch wieder strengere Besuchsregeln in Kraft treten. Beim Auftreten eines einzigen Corona-Falles im Pflegeheim sollen Besuche erneut gänzlich unterbunden werden, sofern nicht für eine räumliche und personelle Trennung in der Einrichtung gesorgt werden kann. „Die Erfahrungen der letzten Monate haben gezeigt, wie sehr unsere älteren Mitbürger unter den Einschränkungen der sozialen Kontakte und der stark begrenzten Besuche von Familienangehörigen oder Freunden gelitten haben“, gibt René Aust, sozialpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, zu bedenken. „Die komplette Schließung der Heime war falsch und wäre es auch künftig! Eine solche Maßnahme würde die Einsamkeit der Menschen in den Heimen noch weiter verstärken“, unterstreicht der AfD-Landtagsabgeordnete. „Die Landesregierung steht in der Pflicht, Vorkehrungen zu treffen, dass die Alten- und Pflegeheime im Fall eines erneuten Corona-Ausbruchs, aber auch anderer Erreger gewappnet sind und gleichzeitig Besuche ermöglicht werden können.“
Einem möglichen Betretungsverbot aufgrund des Mangels an geeigneter Schutzkleidung erteilt die AfD-Fraktion eine klare Absage. „Im Sinne der Daseinsvorsorge muss die Zeit jetzt genutzt werden, um angemessene Landesreserven zu schaffen. Indem die Landesregierung überwiegend auf die in der Realität nicht zu leistende individuelle Daseinsvorsorge vertraut, wird der Schwarze Peter dem Bürger zugeschoben. Das setzt die Bevölkerung einem unangemessen hohen Risiko aus!“, so Aust abschließend.