Die Russische Föderation gehört politisch wie wirtschaftlich zu den be-deutendsten internationalen Akteuren. Im Zuge des Konflikts um die Uk-raine hat die Europäische Union im Jahr 2014 Sanktionen gegenüber der Russischen Föderation verhängt. Im Juni 2020 beschlossen die EU-Staats- und Regierungschefs die sektoralen Wirtschaftssanktionen bis zum 31. Januar 2021 zu verlängern. Die russischen Sanktionen, die im Jahr 2014 als Reaktion gegenüber der EU verhängt wurden, laufen am 31. Dezember 2020 aus. Nach einem Einbruch der deutschen Exporte in die Russische Föderation steigen diese seit dem Jahr 2017 allmäh-lich wieder. Allerdings nicht der Export aus den neuen Bundesländern. Das Handelsvolumen des Freistaats Thüringen mit der Russischen Fö-deration hat sich laut Antwort der Landesregierung auf eine Kleine An-frage nicht wieder auf das Niveau vom Jahr 2013 erholt. Auch auf die Aufenthalte von russischen Bürgern im Freistaat Thüringen wirken sich die Sanktionen negativ aus. Laut dem Thüringer Landesamt für Statis-tik blieb die durchschnittliche Übernachtungsdauer zwar relativ konstant und auch die Ankünfte russischer Staatsbürger im Freistaat Thüringen erholten sich wieder, jedoch ist die Zahl der Übernachtungen deutlich zurückgegangen.
Eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland würde nicht nur den Exportsektor des Freistaats Thüringen, sondern auch dem in der Wirt-schaftskrise stark betroffenen Gast- und Hotelgewerbe im Freistaat Thü-ringen nützen.
In der momentanen Wirtschaftskrise ist es wichtiger denn je, Handels-beziehungen zu stärken. Bereits im Jahr 2019 war der Thüringer Au-ßenhandel von den zunehmenden internationalen Handelskonflikten zusätzlich betroffen. Abgesehen von wirtschaftlichen Gründen spricht sich auch die Mehrheit der Thüringer Bevölkerung für eine Beendigung der Sanktionen aus.