Regelmäßig bemängeln Tierschützer die langen Transportzeiten von Schlachtvieh. Von der Thüringer Landesregierung wurde zugesichert, durch den Freistaat führende Transporte wegen möglicher Überschreitungen verstärkt zu kontrollieren und Verstöße zu ahnden. Wie die Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion ergab, ist es allerdings bei den vollmundigen Ankündigungen geblieben; die bisher bestehenden Kontrollen erachtet die Landesregierung sogar für ausreichend.
Dazu sagt Nadine Hoffmann, Sprecherin für Tierschutz der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag:
„Die Antworten in Drucksache 7/1894 sind erschreckend ignorant. Selbst bei der Frage nach einer Stundenhöchstdauer, die ein Tiertransport zurücklegen darf, erfolgte keine Beantwortung – wie auch schon bei vorherigen Aussagen nicht. Weiter heißt es in der Antwort auf die Kleine Anfrage 7/1050, dass die Häufigkeit von Kontrollen den rechtlichen Bestimmungen genügen. Bei der personellen Ausstattung der Kontrollbehörden wird auf die Landkreise verwiesen. Eine Anfang dieses Jahres auf der Agrarministerkonferenz angesprochene Datenbank zur Erfassung der Transporte soll es nun richten – die reicht aber nicht aus, denn sie kann bestenfalls verwalten und nicht gegensteuern.
Ebenso wenig hält die Landesregierung eigene Initiativen auf Bundes- oder EU-Ebene für nötig. Wer es mit der Reduzierung von Tierleid durch Tiertransporte ernst meint, muss aber an allen Hebeln und auf allen Ebenen ansetzen. Dazu gehört auch die Anzahl der Kontrollen, das generelle Transportverbot in sogenannte Drittländer und die Reduzierung der Transportdauer durch die Ansiedlung lokaler Schlachthöfe. Ich fordere die Landesregierung auf, endlich Klarheit zu schaffen und ihren Ankündigungen auch Taten folgen zu lassen!“