Lehrermangel und Unterrichtsausfall sind im Thüringer Bildungssystem weiterhin das drängendste Problem. Zugleich verfügt Thüringen derzeit noch grundsätzlich über die Strukturen und das Potential, um einen Teil des Unterrichtsausfalls durch entsprechend ausgebildete Horterzieher im Grundschulbereich zu kompensieren. Um es nach 1990 ausgebildeten Horterziehern zu ermöglichen, eine Lehrbefähigung zu erlangen sowie in Vollzeit arbeiten zu können, hat die AfD-Fraktion einen Antrag in den Thüringer Landtag eingebracht [1], der in der Plenarsitzung am Freitag zur Diskussion stehen wird.
Uwe Thrum, Mitglied der AfD-Fraktion im Bildungsausschuss des Thüringer Landtags, erklärt hierzu:
„Derzeit haben viele Erzieher lediglich Teilzeitstellen mit Arbeitszeiten zwischen 60 und 80 Prozent. Wir wollen, dass Hortner, die mehr als 24 oder 32 Stunden arbeiten möchten, ihren Beschäftigungsumfang erhöhen können. Dadurch werden auch die Lehrer entlastet, weil sie nicht mehr so viele Vertretungsstunden ableisten müssen.
Die bisher von der rot-rot-grünen Landesregierung geschaffenen Möglichkeiten zum Einsatz von Horterziehern im Unterricht sind dagegen wenig attraktiv. Der Einsatz im Unterricht ist auf maximal ein Jahr beschränkt, es sind nur sechs Unterrichtsstunden pro Woche möglich und einen nennenswerten finanziellen Zuschlag gibt es nicht.“
[1] „Horterzieher mit Lehrbefähigung stärken, Erlangung der Lehrbefähigung wieder ermöglichen“ (Drucksache 7/1318)