Wie die Landestierärztekammer meldet, kommt es durch die Corona-Krise auch zu Problemen beim Einsatz von Tierärzten. So musste eine Veterinärin in Quarantäne, weil sie als Kontaktperson gemeldet war. Für die von ihr betreuten Tiere ist dann eine Vertretung zu beschaffen, was sich angesichts des Mangels an Bestandstierärzten in Thüringen schwierig gestaltet. Das Fehlen von Bestandstierärzten bestätigte bereits die Antwort auf die Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (Drucksache 7/1464).

Nadine Hoffmann, Sprecherin für Tierschutz der AfD-Landtagsfraktion, erklärt dazu:

„Die Landesregierung hat es versäumt oder war nicht gewillt, ansprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich die Studenten der Veterinärmedizin nach ihrer Ausbildung auch im Freistaat niederlassen. Dazu zählt nicht nur der Fortbestand heimischer Landwirtschaftsbetriebe und die Unterstützung des landesweiten Notdienstes, sondern auch eine entsprechende Steuerpolitik für Selbständige. Der Mangel an Tierärzten ist jedenfalls ein Armutszeugnis für ein landwirtschaftlich geprägtes Flächenland wie Thüringen. Wir fordern die Landesregierung auf, hier endlich attraktive Grundlagen für angehende Tierärzte zu schaffen!

Durch die Pandemie treten die seit Jahren bestehenden Probleme noch deutlicher zu Tage. Die Zahl der Absolventen des Tierarztstudiums, die nach ihrem Studienabschluss in Thüringen arbeiten, ist in den letzten zehn Jahren ebenso zurückgegangen wie die der niedergelassenen Tierärzte und Veterinäre, die Nutztiere versorgen. Der Rückgang betrifft also vor allem die selbständigen Tierärzte für Großvieh, wodurch insbesondere die Nutztierhalter vor enorme Schwierigkeiten gestellt werden.“