Nach Angaben der Handwerkskammer beeinträchtigt die Corona-Pandemie viele Mitgliedsbetriebe in zunehmendem Maße. Neben Betriebsschließungen, Umsatzausfällen, Lieferengpässen und Mitarbeitermangel schlägt sich die Ausnahmesituation mittlerweile auch stark auf die Ausbildungssituation durch, weil Schüler nicht mehr angemessen über die gesamte Bandbreite an Handwerksberufen informiert werden oder Praktika absolvieren können. Dadurch wird sich auch der bereits vor der Corona-Krise bestehende Mangel an motivierten Fach- und Führungskräften weiter verstärken. Nach Schätzungen des Handwerkstages starteten im Ausbildungsjahr 2020/21 bis zu fünf Prozent weniger Auszubildende als in den Jahren zuvor.
Hierzu erklärt Uwe Thrum, handwerkspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion:
„Es ist alles andere als überraschend, dass sich die Nachwuchsprobleme im Thüringer Handwerk durch Corona zusätzlich verschärfen. Viel zu lange wurde die prekäre Situation schöngeredet und nicht entgegengesteuert. Das monatelange Herunterfahren des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens hat bereits eine Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen an den Rand des Ruins getrieben. Auch die Einschränkungen im Schul- und Bildungssystem ziehen langfristige Folgen nach sich, die niemand mehr verantworten kann.
Der Lockdown muss deshalb ein Ende haben, so dass eine vernünftige Berufsvorbereitung durch entsprechende Schulbildung und Betriebspraktika wieder möglich sind. Auf parlamentarischem Wege werden wir uns dafür einsetzen, dass sich Handwerks- und Industriemeister durch ein passendes Aufbaustudium zu fachtheoretischen Lehrern an Berufsschulen nachqualifizieren können, um die berufliche Bildung flächendeckend zu gewährleisten.“