Angesichts sinkender Schüler- und Lehrerzahlen plant die Landesregierung eine Neuordnung der staatlichen Berufsschulen in Thüringen. Für Berufe in der Metall-, Elektro- und Bautechnik sowie Wirtschaft und Verwaltung sollen mehrere Ausbildungsschwerpunkte geschaffen werden. Wegen möglicher Nachteile für die Berufsschüler wie höhere Kosten und längere Anfahrtswege stößt das Vorhaben auf starke Kritik aus den Landkreisen. Befürchtet wird nicht zuletzt, dass die Berufsschulen zukünftig in das Landesinnere des Freistaates verlegt werden.
Dazu sagt René Aust, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion:
„Die AfD lehnt sowohl die sogenannte Neuausrichtung als auch die damit einhergehende Ausdünnung unserer Berufsschulen ab. Schon heute gibt es zu wenig junge Leute, die einen handfesten Beruf erlernen, und zu viele Studenten, die kaum je einen entsprechenden Arbeitsplatz finden werden.
In diesen Zeiten muss alles dafür getan werden, dass die Ausbildungsbedingungen verbessert werden. Stattdessen setzt der rote Bildungsminister Holter auf die Ausdünnung des Berufsschulnetzes und damit auf längere Wege, was auf höhere Kosten und mehr Zeitaufwand für die Auszubildenden hinausläuft. Dazu ist es ein weiterer Schlag gegen den ländlichen Raum, wenn sich die Berufsschulen künftig im Zentrum Thüringens konzentrieren.
Ein Beispiel dafür ist bereits die Diskussion um die Verlagerung von Ausbildungsberufen wie Verkäufer oder Hotel- und Restaurantfachleute vom Staatlichen Berufsbildungszentrum (SBBZ) ‚Am Lindig‘ in Bad Salzungen unter anderem nach Gotha. Bildungsangebote im eher ländlich geprägten Raum wie das SBBZ in Bad Salzungen müssen erhalten werden – und zwar vollständig!“