Ein Fachkräftemangel zeichnet sich in vielen Gesundheitsfachberufen seit Jahren ab. Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe betont im „Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe“ die gesellschaftliche Bedeutung dieser Berufe für die gesundheitliche Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation. Die Politik hat es bisher jedoch versäumt, bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen für die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen
zu entwickeln, wie sie für andere Berufe selbstverständlich sind. Die Thüringer Landesregierung wartet das Gesetzgebungsverfahren des Bundes zur Frage der Neuregelung und Stärkung der Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen ab und sieht unabhängig davon keinen Handlungsbedarf (Antwort der Landesregierung in der Drucksache 7/850). Es wäre vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in diesen Berufen und des Bedarfs einer langfristigen qualifizierten Nachwuchssicherung in Thüringen erforderlich, eigene Initiativen zu entwickeln, um die Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen anderen Ausbildungen, in denen eine angemessene, geregelte Ausbildungsvergütung zum Standard gehört, gleichzustellen und so die Attraktivität einer solchen Ausbildung zu fördern. Thüringen könnte als Initiator eines Modellprojekts mit einer Laufzeit von fünf Jahren bundesweit Vorreiter sein und die Zeit
bis zu einer bundesweit einheitlichen Regelung sinnvoll überbrücken.

Vorgangsnummer im Thüringer Landtag

Drucksache

Redebeiträge