Mit der Afrikanischen Schweinepest infizierte wildlebende Borstentiere können die auch für Hausschweine hochinfektiöse Afrikanische Schweinepest verbreiten. Nicht nur ist die Afrikanische Schweinepest längst in Deutschland angekommen; vielmehr hat die Seuche namentlich in Brandenburg bereits auf Haustierbestände übergegriffen. Um die Infektionsgefahr zu verringern, setzt die Landesregierung auf eine verstärkte Bejagung von Schwarzwild und hat eine Prämie für erlegte Wildschweine ausgesetzt. Dessen ungeachtet sind die Abschusszahlen jedoch rückläufig. In der Wildschweinjagdsaison 2020/2021 wurden in Thüringen rund 7.500 Tiere weniger geschossen als im Vorjahr. Anders als in anderen Bundesländern hat die ASP-Prämie die in sie gesetzten Erwartungen in Thüringen nicht erfüllt. Als wesentlicher Grund hierfür wird insbesondere auf die hohen bürokratischen Hürden bei der Beantragung der ASP-Prämie verwiesen. So kritisiert etwa der Thüringer Landesjagdverband, dass nach den geltenden Bestimmungen mindestens drei Stücke Schwarzwild pro Quartal erlegt und fristgerecht eingereicht werden müssen, um nicht zu verfallen. Dies stößt gerade im Bereich der Ehrenamtler auf Missfallen, so der Jagdverband. Weiterhin wird von betroffenen Jägern bemängelt, dass es immer wieder zu massiven Verzögerungen bei der Auszahlung der Prämie komme, die zudem in anderen Bundesländern bei weniger Verwaltungsaufwand wesentlich höher bemessen ist. Vor dem Hintergrund, dass der ASP-Seuchendruck auf Thüringen stark gestiegen ist, und das Virus zuletzt nur noch 100 Kilometer von der Landesgrenze entfernt festgestellt wurde, sind ein Abbau der bürokratischen Hemmnisse
wie eine deutliche Erhöhung der Prämie erforderlich.

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