Der Erdgasbedarf Thüringens muss nahezu vollständig aus Importen gedeckt werden, ein hoher Anteil stammt dabei aus Russland. Die Erdgasförderung im Freistaat nahm seit dem Jahr 2000 aufgrund erschöpfter Lagerstätten, Unwirtschaftlichkeit oder Betriebseinstellungen stetig ab. Im Jahr 2019 lag sie nur noch bei knapp 400 TJ bei einem Primärenergieverbrauch in Erdgas von 76.210 TJ. Das macht einen Anteil von 0,52 Prozent am Erdgasverbrauch aus. Für den Energieverbrauch insgesamt stellt der eigene Erdgasanteil sogar nur einen Anteil von 0,17 Prozent dar. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der energiepolitischen Sprecherin der AfD-Fraktion Thüringen, Nadine Hoffmann, hervor.
Hoffmann: „Thüringen ist von je her auf Gaseinfuhren auch aus angrenzenden Bundesländern angewiesen. Der Hauptteil stammt jedoch aus russischen Gasimporten. Die Landesregierung suggeriert, dass der Ausfall russischen Erdgases durch Flüssiggas kompensierbar wäre. Die Fakten sprechen eine andere Sprache. Weder existieren in Deutschland die nötigen Terminals noch lässt sich die große Menge an Importen über Pipelines durch Schiffstanker bewerkstelligen. Hinzu kommt, dass aus Amerika importiertes Flüssiggas vornehmlich durch das umweltschädliche Fracking-Verfahren gewonnen wird und die Verflüssigung horrende Mengen an Energie verbraucht. Der Transport erfolgt mit Schweröl, das ist alles andere als klimaschonend.
Die nun beschworenen Energieerzeugungsträger Photovoltaik und Windkraft sind nicht grundlastfähig und erhöhen die Abhängigkeit von Importen. Um die Energieversorgung nicht zu gefährden, bedarf es einer vorausschauenden Politik, dazu gehört auch der Wille zur Diplomatie.“