Die Corona-Maßnahmen von Landes- und Bundesregierung haben in den beiden zurückliegenden Jahren vielen Branchen zugesetzt. Kaum
eine Branche war jedoch so zeitig, so lange und so stark betroffen wie die Gastronomie, das Beherbergungsgewerbe und die Veranstaltungswirtschaft. Unternehmen wie Kunden und Gästen war es über viele Monate hinweg nicht möglich, verlässlich zu planen. Wiederholt gab es unübersichtliche Regelwerke, einen Flickenteppich an Verordnungen, Zwangsschließungen, Abstandsgebot, Maskenpflicht, 3G-, 2G- und 2G-PlusVorschriften, Kontaktnachverfolgung, widersprüchliche Ankündigungen über Öffnungsmöglichkeiten und andere bürokratische und geschäftsschädigende Hürden und Unsicherheiten, mit denen sich die Betroffenen konfrontiert sahen.
Die Folgen waren und sind ausbleibende Besucher, zahlreiche Geschäftsaufgaben und verwaiste Veranstaltungsräume und -flächen, Hotels, Gaststuben und Restaurants. Viele Fachkräfte haben sich in den unsicheren Zeiten andere Beschäftigungen gesucht und sind jetzt nur teilweise bereit, in die noch unsichere Tourismus- und Gastrobranche zurückzukehren. Nötige Investitionen in die touristische Infrastrukturblieben während der Coronazeit oft aus und bestehende lokale und regionale Strukturen haben sich teilweise aufgelöst und sind auseinandergebrochen.
Mit den unsicheren Zeiten für Unternehmen, Gäste und Kunden der Tourismusbranche muss Schluss sein. Die Betroffenen brauchen Planungssicherheit und·klare Perspektiven. Das geht nur mit einem umfassenden sowie dauerhaften Verzicht auf jegliche Corona-Zwangsmaßnahmen. Die Eigenverantwortung muss wieder zum Maßstab werden. Um ein angemessenes Wachstum der Gast-, Hotel- und Veranstaltungsbranche zu erreichen, ist freie Entfaltung unabdingbar.
Zudem ist eine entschlossenere und zielführende Unterstützung des Tourismus durch das Land erforderlich. Es braucht nun Investitionen in Infrastruktur und Personal sowie in eine breite Werbekampagne, um Thüringen erfolgreich als erstklassiges Reiseziel neu zu etablieren.
Des Weiteren ist es nötig, die vor der Pandemie erstellte Tourismusstrategie Thüringen 2025 unter Berücksichtigung der neuen Gegebenheiten zu aktualisieren. Dabei muss unter anderem zum Ausdruck kommen, dass der Binnentourismus gegenüber dem internationalen Tourismus absehbar eine stärkere Rolle spielen wird.