Thüringen leidet unter einem hausgemachten Lehrermangel. Seit vielen Jahren schon werden die ruhestandsbedingten Abgänge nicht in ausreichendem Umfang ersetzt und zu wenige Lehrer eingestellt. Eine ganze Lehrergeneration fehlt an Thüringens Schulen. Um den aktuellen Lehrerbedarf zu decken, müssten jährlich etwa 300 Lehrer mehr eingestellt werden. Da der Lehrermangel nahezu alle Bundesländer betrifft, befindet sich Thüringen mit den anderen Bundesländern im Wettbewerb um die begehrten Lehramtsabsolventen.
Der Freistaat Thüringen wird heute und in den kommenden Jahren seinen Lehrerbedarf kaum mit den Lehramtsabsolventen der Universitäten in Jena sowie Erfurt decken können. Zu wenige junge Menschen beginnen ein Lehramtsstudium und zu wenig Lehramtsstudenten schließen ihr Studium mit dem zweiten Staatsexamen erfolgreich ab. Um dem Lehrermangel wirksam begegnen zu können, muss der Freistaat Thüringen das Lehramtsstudium aufwerten, attraktiver und vor allem praxisnäher gestalten. Hierzu müssen endlich auch neue Wege beschritten werden. Dem dient die (Wieder-)Einführung einer Pädagogischen Hochschule in Thüringen. Mit ihr soll das Lehramtsstudium aufgewertet werden. Ein weiteres Ziel ist es, die Lehrerausbildung praxisnäher zu gestalten, als dies an den Universitäten in der Regel geschieht. So kann besser auf entsprechende Bewerberansprüche eingegangen werden.
Indem mit der Pädagogischen Hochschule eine weitere Ausbildungsstätte für angehende Lehrer geschaffen wird, können weitere Potentiale für die Lehrerausbildung und Kapazitäten für die Lehrerrekrutierung in Thüringen geschaffen werden.

Vorgangsnummer im Thüringer Landtag

Drucksache

Redebeiträge