Die Entdeckung eines Steinsalzlagers im Bergfeld „Salzilm“ kurz vor dem 19. Jahrhundert mit den ersten Bohrungen und der Abteufung im Jahr 1894 waren der Beginn des Traditionsstandorts „Saline Oberilm“.
Im Jahre 1902 erfolgte die Gründung der „Gewerkschaft Schwarzburger Saline“ in Stadtilm. Über fast 100 Jahre floss die Sole von Dörnfeld durch eine sieben Kilometer lange Leitung nach Oberilm.
In sechs Siedepfannen wurde über die Befeuerung mit Braunkohle die Salzsole gesiedet und ein Pfannenspeisesalz hergestellt. Bereits vor
dem Zweiten Weltkrieg wurden über 12.000 Tonnen pro Jahr Salz produziert. Nach dem Krieg und der Umwandlung in einen volkseigenen
Betrieb war die Saline Oberilm seit den 60er-Jahren die letzte Pfannensaline der ehemaligen DDR. Nachdem auch nach der Wende über viele Jahre in der Saline in Stadtilm/Oberilm Sole abgebaut worden war, musste im Jahre 1999 die Saline Oberilm GmbH ihre Tätigkeit einstellen.
Über die Jahrzehnte sind so Hohlräume im Untergrund des Gebiets entstanden. Des Weiteren wird von Anwohnern berichtet, dass sich wohl
ein Hohlraum jetzt wieder mit Sole gefüllt hat und im Bereich des „Flaschenhalses“ scheinbar überläuft. Dabei würde das Gipsgestein, das
den Hohlraum mit Sole ummantelt, wohl ausgewaschen. Die Bürger von Stadtilm und Umgebung haben Fragen und befürchten nunmehr die Gefahr von Erdfällen im Gebiet.
Ich frage die Landesregierung:
1. Wer ist aktuell für die Betreuung der ehemaligen Saline in Stadtilm/Oberilm und der damit verbundenen Problematik der Hohlräume zuständig beziehungsweise verantwortlich?
2. Werden die Stabilität der Hohlräume und Erdbewegungen im Bereich der Saline durchgehend überwacht? Wenn ja, von wen, womit und in welchen Abständen, mit welchen Ergebnissen (bitte auflisten)? Wenn nein, warum nicht?
3. Welche Lösungsansätze gibt es für diese Problematik insbesondere der Stabilisierung des Untergrunds (Hohlräume) und der eventuellen Verfüllung?
4. Bis wann und mit welchen Methoden soll die Problematik gesichert gelöst sein?

5. Wie genau soll nach Kenntnis der Landesregierung das Problem mit den wieder befüllten, zu sichernden und überlaufenden Hohlräumen
gelöst werden?
6. Wie werden die Anwohner über diese Thematik und den Ablauf auf dem Laufenden gehalten?
7. Gibt es Überlegungen, die als Produktionsabwässer anfallende Salzlauge eines auf Kalibergbau spezialisierten Unternehmens in die Hohlräume der ehemaligen Saline in Stadtilm einzustapeln beziehungsweise zu verfüllen? Wenn nein, warum wurde untereinander noch kein Kontakt aufgenommen beziehungsweise was genau spricht dagegen (bitte im Detail erläutern)?
8. Ist es richtig, dass es Überlegungen gibt, benachbarte Steinbrüche wieder zu öffnen und über Jahre Hohlräume der Saline mit Kies und Splitt aus diesen Steinbrüchen zu verfüllen? Wenn ja, welche Alternativen wurden geprüft, wie genau soll das funktionieren, mit welchen Mengen, über welchen Zeitraum, mit welchen Kosten und Kostenträgern und mit welchem genauen Ergebnis?

Vorgangsnummer im Thüringer Landtag

Drucksache

Redebeiträge