Seit Jahren steigt der Anteil der nach Thüringen zugewanderten ausländischen Personen an der Bevölkerung kontinuierlich an. Die Entwicklung ist der Datenbank des Statistischen Bundesamtes im Einzelnen zu entnehmen.
Hiernach verzeichnete der Freistaat am 31. Dezember 2022 gegenüber dem 31. Dezember 2021 einen Zuwachs von 31,3 Prozent der als „ausländische Bevölkerung“ Erfassten (von 126.270 auf 165.840 Personen) und gegenüber dem 31. Dezember 2014 einen Zuwachs von 195 Prozent (von 56.176 auf 165.840 Personen).
Unter der ausländischen Bevölkerung Thüringens befanden sich per 31. Dezember 2022 66.165 Personen, die zwischenzeitlich als „Schutzsuchende“ bezeichnet werden und vormals als Flüchtlinge beziehungsweise Geflüchtete galten.
Zum 31. Dezember 2021 lag die Erwerbsquote der in Thüringen lebenden rund 126.050 Ausländer im Alter von 15 und mehr Jahren laut
dem „7. Bericht zum Integrationsmonitoring der Länder“ (April 2023) bei 56,1 Prozent. Dabei geben 15,8 Prozent an, als deren hier lebende Angehörige (im Alter von 15 und mehr Jahren) erwerbslos versorgt zu sein, 6,4 Prozent beziehen eine Rente/Pension, 0,5 Prozent leben vom eigenen Vermögen und bei 21,2 Prozent bestand die Quelle des überwiegenden Lebensunterhalts aus öffentlichen Transferleistungen.
Die seit Jahren deutlich ansteigenden Transferleistungen an nach Thüringen zugewanderte Personen stellen für die öffentlichen Haushalte
und damit für die Steuerzahler in Thüringen einen erheblichen Kostenfaktor dar. Wie hoch allerdings die durch die Migration und deren Folgen verursachten öffentlichen Ausgaben im Ganzen und insbesondere aus dem Thüringer Landeshaushalt und den kommunalen Haushalten sind, ist überaus undurchsichtig. Das ist schon deshalb der Fall, weil die entsprechenden Kosten aus einer Vielzahl verschiedener Haushaltstitel getragen werden. Um ein klareres Bild darüber zu gewinnen, wie hoch die entsprechenden fiskalischen Lasten der Migration für den Freistaat Thüringen sind, ist eine transparente Darlegung dieser Ausgaben auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme der Einwanderung nach Thüringen erforderlich. Diesem Anliegen dienen die nachfolgenden Fragen. Um ein klares Bild zu erhalten, wird zunächst die Struktur des ausländischen Bevölkerungsanteils in Thüringen erfragt (I.), bevor Struktur und Höhe der öffentlichen Ausgaben für migrantische Bevölkerungsanteile beleuchtet werden.

Vorgangsnummer im Thüringer Landtag

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