Laut Medienberichten, die sich auf die Polizeiliche Kriminalstatistik des Ministeriums für Inneres und Kommunales stützen, stieg der Anteil von Kindern in Thüringen, die einer Straftat verdächtigt wurden, von circa 2.600 im Jahr 2019 (3,6 Prozent aller Tatverdächtigen) auf circa 3.000 Kinder im Jahr 2023 (5,2 Prozent aller Tatverdächtigen).
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie hat sich der Anteil von Kindern unter den ermittelten Tatverdächtigen in Thüringen in den letzten zehn Jahren entwickelt (jährliche Gliederung absoluter und relativer Zahlen und nach Geschlecht) und welche Gründe sieht die Landesregierung für diese Entwicklung?
2. Wie viele Kinder aus der Statistik der letzten zehn Jahre verfügten zum Zeitpunkt der Tat nicht über die deutsche Staatsbürgerschaft (jährliche Gliederung mit absoluten Zahlen sowie einem prozentualen Vergleich zum Vorjahr und der jeweiligen Nationalität)?
3. In welchen Deliktsbereichen waren die Veränderungen in den letzten zehn Jahren besonders ausgeprägt?
4. Wie stellt sich die Entwicklung in Thüringen in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Ländern nach Kenntnis der Landesregierung dar?
5. In wie vielen Fällen wurden in den letzten zehn Jahren Ermittlungsverfahren eingestellt oder kam es zu keinen strafrechtlichen Konsequenzen, weil die Tatverdächtigen aufgrund ihres Alters unterhalb der Strafmündigkeitsgrenze lagen?
6. In wie vielen Fällen hätte in den letzten zehn Jahren die Absenkung der Strafmündigkeitsgrenze auf zwölf Jahre strafrechtliche Konsequenzen nach sich gezogen?