In Thüringen steigen die Zahlen unbesetzter Lehrstellen im Handwerk, allein im Kammerbezirk Erfurt konnten 10,2 Prozent weniger Stellen besetzt werden als im Vorjahr, in dem bereits zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt blieben. Grund hierfür seien unter anderem aufgrund von Corona ausgefallene Messen und Praktika in den Handwerksbetrieben. Doch bereits zuvor plagten die Handwerksbetriebe Nachwuchssorgen.
Uwe Thrum, handwerkspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, erklärt hierzu:
„Das Handwerk hat goldenen Boden, aber leider haben die Altparteien in den vergangenen Jahren durch die Akademisierung der Gesellschaft dem guten Ruf des Handwerks geschadet. Dabei erwarten die Azubis spannende Aufgaben und vielfältige Karrieremöglichkeiten. Auch ist es keine Seltenheit, dass gut ausgebildete Handwerker ein höheres Einkommen erwerben, als Hochschulabsolventen von beliebigen Massenfächern. Dass das zahlreichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht bewusst ist, kann wenig verwundern, tut die rot-rot-grüne Landesregierung doch seit Jahren zu wenig dafür, die Zahl von Lehrlingen im Handwerk zu erhöhen, lieber setzt man auf Einwanderung und lässt die Universitäten überquellen. Doch wie sich zeigt, bleibt die qualifizierte Einwanderung aus. Deutschland und Thüringen begreifen Migration als Selbstzweck, ohne klare Auswahlkriterien festzulegen oder vernünftige Anreize zu schaffen. Ziel muss es sein, zuerst die Thüringer Jugend in Lohn und Brot zu bringen und ihnen die Perspektiven näher zu bringen, die ihnen eine handwerkliche Ausbildung bietet. Die Landesregierung sollte daher nicht nur endlich ausreichende Gelder für Informationskampagnen der Handwerkskammern bereitstellen, sondern auch proaktiv bei der Vermittlung von und Werbung für Praktika unterstützen. Überdies ist die kostenfreie Meisterausbildung ein Anliegen der AfD-Fraktion, das endlich umgesetzt werden muss, um den Werdegang zum Handwerksmeister gegenüber dem Studium nicht weiter zu benachteiligen. Eine fortwährende stiefmütterliche Behandlung eines so wichtigen und von allen Bürgern benötigten Wirtschaftszweiges kann nicht länger hingenommen werden!“