Zur Eindämmung der in Thüringen grassierenden Feldmausplage befürwortet die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund nun nach Zögern und widersprüchlichen Aussagen, den Landwirten unter strengen Vorgaben den Einsatz von Giftködern zu ermöglichen, sofern der Naturschutz der vom Aussterben bedrohten Feldhamster gewährleistet ist. Bereits im August hatte die Landesregierung beim Bundesministerium um etwaige Möglichkeiten gebeten.
Nadine Hoffmann, umweltpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, erklärt hierzu:
„Hinweise auf eine kommende Feldmausplage wurden der Landesregierung schon im März von Landwirten gegeben. Mit der aktuellen Entscheidung für einen Giftködereinsatz gegen die Feldmäuse wurden sehenden Auges existenzbedrohende Schäden für die Landwirte in Kauf genommen – auf die jetzt auch noch die Verantwortung für den Schutz des Feldhamsters abgewälzt werden soll. Das nutzt weder den Landwirten noch dem Artenschutz, denn den Landwirten jagt die Zeit davon und der genaue Bestand des Feldhamsters hätte schon früher dokumentiert werden können.
Ohne Rücksicht auf Verluste wird der Schwarze Peter den Landwirten zugeschoben, die nachweisen müssen, dass auf ihren Feldern keine Feldhamster vorkommen. Wenn sie jetzt sogar noch Sitzplätze für entsprechende Greifvögel einrichten sollen, dann werden sie zusätzlich verhöhnt. Kein Wunder, dass sich die Landwirte von der Landesregierung im Stich gelassen und regelrecht veräppelt fühlen.
Zudem führt die Ministerin die Öffentlichkeit mit falschen Aussagen hinters Licht, indem sie zum einen den Schutz des Feldhamsters fordert, zum anderen aber sagt, dass die Giftköder dem Bestand bei ‚richtiger Anwendung‘ nicht schaden würden. Augenscheinlich will keiner der Verantwortlichen in der Landesregierung konkret werden und Fehler zugeben. Offensichtlich versteht sie nicht einmal ansatzweise etwas von dem, was sie als offizielle Verlautbarungen in die Öffentlichkeit lanciert. Für unsere Landwirte und den Artenbestand ist dies eine Katastrophe: Siegesmund gefährdet ihre gesamte Existenz, wird zu einem weiteren Sargnagel im zunehmenden Bauernsterben und dem ohnehin sinkenden Feldhamsterbestand noch weiter zusetzen.“