Zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist in Australien ein neuartiger Wildschweinköder entwickelt worden. Bei der „Hoggone“ genannten Methode wird den Tieren zusammen mit einem Futterköder das Konservierungsmittel Natriumnitrit in einer speziellen Magnetbox in freier Wildbahn als tödliches Gift verabreicht. Der Wirkstoff zerfällt danach schnell und hinterlässt keine giftigen Rückstände. Versuche haben gezeigt, dass auf diese Weise 80 bis 100 Prozent einer Wildschweinrotte schnell und schmerzlos getötet werden können. Der Köder ist seit Januar 2021 in Australien zugelassen und darf ohne Genehmigung verwendet werden. Aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion[1] geht hervor, dass die Landesregierung einem Einsatz von „Hoggone“ mit Verweis auf das Bundesjagdgesetz (BJagdG) im Freistaat Thüringen ablehnend gegenübersteht.
Hierzu erklärt Lars Schütze, jagdpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion:
„Anstatt alle Optionen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ergebnisoffen auf ihre Einsatzmöglichkeiten zu überprüfen, um der Seuche vorzubeugen beziehungsweise sie zurückzudrängen, nimmt die Landesregierung billigend in Kauf, dass auch in Thüringen tausende Landwirte in ihrer Existenz bedroht werden. Eine Aufhebung des Verbots von ‚Hoggone‘ könnte in Thüringen durch das für Jagdwesen zuständige Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) per Rechtsverordnung oder Einzelanordnung erfolgen. Dies nicht zu tun, zeigt einmal mehr, mit welcher Leichtfertigkeit die Landesregierung die ASP auf die leichte Schulter nimmt.
Im Namen unserer Jäger und Landwirte fordere ich die Landesregierung mit Nachdruck auf, ihre ablehnende Haltung gegenüber derartigen Wirkstoffen noch einmal grundlegend zu überdenken und eine zeitnahe Zulassung zu veranlassen!“