Ein Konzept zur Beschulung von ukrainischen Flüchtlingskindern muss die Bedürfnisse der Schüler und die bildungspolitischen Standards der Ukraine zur Grundlage haben.
Die Ukraine ist eine stolze Nation, die um Unabhängigkeit kämpft und ihre Eigenständigkeit behaupten will. Dies betonte im März 2022 die ukrainische
Generalkonsulin lryna Tybinka bei der deutschen Kultusministerkonferenz. Ausdrücklich lehnte sie dabei Integration der ukrainischen Kinder in das deutsche Bildungssystem ab.
Auf Grund des seit Jahren zu beklagenden gravierenden Lehrermangels kann schon jetzt der reguläre Unterricht ari Thüringer Schulen nicht immer sichergestellt werden.
Dies spiegelt sich unter anderem im seit Jahren hohen Unterrichtsausfall. Im Bereich der Kindergärten ist die Personalsituation kaum weniger problematisch:
Betreuungsschlüssel und die Betreuungszeiten können vielfach kaum abgedeckt werden. Diese Lage an den Schulen und in den Betreuungseinrichtungen würde durch die Aufnahme von tausenden Kindern und Jugendlichen in unsere Schulen und Kindergärten dramatisch verschärft.
Anders als bei der Masseneinwanderung der Jahre seit 2015 handelt es sich heute überwiegend um Kriegsflüchtlinge, die nicht in Deutschland bleiben, sondern nach Kriegsende in ihre Heimat zurückkehren werden. Die ukrainischen Kinder und Jugendlichen halten sich absehbar nur vorübergehend in Deutschland auf. Es ist deswegen wichtig, auf die Kontinuität ihrer Bildung und Betreuung zu achten. Eine Beschulung und Betreuung sollte deswegen in ukrainischer Sprache und anhand der ukrainischen Lehrpläne erfolgen. Da die Ukraine über eine gut funktionierende Online Lernplattform verfügt, auf die zurückgegriffen werden kann, besteht hier bereits eine Infrastruktur, auf der sich gut aufbauen lässt. Unter den Flüchtlingen aus der Ukraine befinden sich Lehrer und Erzieher, deren Berufsabschlüsse und Lehrbefähigungen schnellstmöglich anerkannt werden müssen, damit sie für die Betreuung der ukrainischen Kinder eingesetzt werden können.