Die Landesregierung Thüringen will mit dem Programm »EigenheimPlus« günstige Kredite für den Hauskauf vergeben. Ziel ist es, Menschen durch finanzielle Erleichterungen, niedrige Zugangshürden und gezielte Ansprache dazu zu ermutigen, Bestandsimmobilien zu erwerben und zu sanieren – insbesondere in den ländlichen Regionen Thüringens.
Uwe Krell, Sprecher der AfD-Landtagsfraktion für Wohnungsbau und-wirtschaft äußert sich dazu wie folgt:
»Das neue Förderprogramm wirkt auf den ersten Blick attraktiv. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die tatsächliche Wirkung begrenzt ist. Zwar liegt der Zinssatz bei einer unrealistisch dargestellten Laufzeit von 10 Jahren mit 3,69 % leicht unter dem der KfW (3,82 %), doch der Unterschied von nur 0,13 Prozentpunkten dürfte für viele Haushalte kaum spürbar sein – insbesondere angesichts der weiterhin hohen Bau- und Sanierungskosten. Selbst bei einer Kreditsumme von 150.000 Euro über 20 Jahre ergibt sich daraus nur eine minimale Ersparnis von wenigen Tausend Euro. Auch Kostenfallen, wie Bereitstellungsprovision und Vorfälligkeitsentschädigung bei Sondertilgung schaffen weitere Nachteile.
Eine weitere Illusion ist das begrenzte Fördervolumen: Mit 30 Millionen Euro können bei einer durchschnittlichen Kreditsumme von 100.000 Euro lediglich rund 300 Familien profitieren. Angesichts des großen Bedarfs an Wohnraum und Sanierungsmöglichkeiten im Freistaat wirkt das eher symbolisch als strukturell wirksam.
Zudem bietet das Programm keine Lösung für Menschen ohne Eigenkapital. Denn auch bei zinsvergünstigten Krediten verlangen Banken in der Regel 10 bis 20 % Eigenmittel – eine Hürde, die viele Interessierte nicht überwinden können.
Ein Paradebeispiel für praxisferne Politik. Die Bauwirtschaft wird man damit nicht ankurbeln.«