Die Anzahl der Vor-Ort-Apotheken in Deutschland nimmt ab, während Versandapotheken zunehmend Marktanteile gewinnen. Aufgrund von Nachwuchs- und Personalmangel können unsere Apotheken die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestöffnungszeiten teilweise bereits heute nicht mehr einhalten. So droht immer mehr Apotheken die Schließung. Die Folge wird ein zunehmender Mangel an wohnortnahen Apotheken gerade im ländlichen Raum sein.

Der Erhalt der wohnortnahen Arzneimittelversorgung und einer entsprechenden Fachberatung durch Apotheken in ganz Thüringen ist ein wichtiges Ziel unserer Gesundheitspolitik. Handlungsbedarf sehen wir vor allem angesichts der Tatsache, dass sich Apotheken in dünn besiedelten Gebieten Thüringens oft nicht halten können, wenn die Ärzte vor Ort ihre Praxen schließen. Hier gibt es eine problematische Verknüpfung zwischen einem zunehmenden Mangel an Landärzten und dem Apothekensterben im ländlichen Raum.

Wir setzen uns unter anderem für die Schaffung von mehr Pharmaziestudienplätzen in Thüringen ein. Benötigt werden geeignete Förderprogramme, um Absolventen dauerhaft an Thüringen zu binden, einer Abwanderung von Fachkräften entgegenzuwirken und junge Pharmazeuten zu motivieren, eine Hauptapotheke zu übernehmen. Ferner haben wir eine Reaktivierung der Ausbildung zum Pharmazie-Ingenieur angeregt und wollen den Botenservice in Thüringen weiter stärken. Außerdem fordern wir eine Bundesratsinitiative zum Verbot des Online-Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten sowie eine Streichung der Importquote und der Arzneimittel-Rabattverträge. Da der Druck besonders auf Apotheken im ländlichen Raum wächst, befürworten wir Sicherstellungszuschläge für alle Apotheken im ländlichen Raum.

Unser Antrag: 7/157