Während eine flächendeckende und wohnortnahe ambulante ärztliche Versorgung in Thüringen heute noch in ausreichendem Maße besteht, zeichnet sich bereits ein künftiger Mangel unter anderem an Hausärzten deutlich ab. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, für solche Ärzte eine Nachfolge zu finden, die aus Altersgründen ausscheiden.

Es gilt, die wohnortnahe haus- und fachärztliche Versorgung auch für die Zukunft zu sichern und dem drohenden Ärztemangels insbesondere auf dem Land vorzubeugen.

Deshalb ist es wichtig, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um bereits bei der Auswahl der Medizinstudenten darauf hinzuwirken, dass Hausärzte für die ambulante medizinische Versorgung der Bevölkerung gewonnen werden. Wenn zukünftig nicht ausreichend Studienplätze für hausärztlich orientierte Bewerber bereitgestellt und junge Mediziner frühzeitig für eine hausärztliche Tätigkeit zu begeistern sind, werden in absehbarer Zeit Ärzte in der Fläche fehlen. Wir schlagen wir vor, durch eine Modifikation in der Medizinerausbildung gezielt für eine Tätigkeit als Arzt gerade im ländlichen Raum anzusprechen.

Eine gute Abiturnote allein ist kein Garant dafür, dass ein Studienbewerber später auch ein qualifizierter Arzt wird. Weitere wichtige Schlüsselfaktoren des Arztberufes sind die Fähigkeit, sich an den Bedürfnissen der Patienten zu orientieren, verbunden mit Empathie und sozialkommunikativen Fähigkeiten. Daher sollten neben der Abiturnote auch andere Auswahlkriterien beim Medizinstudium stärker zur Geltung kommen. Deswegen wollen wir eine Landarztquote einführen. Darunter ist zu verstehen, dass ein festgeschriebenes Kontingent aller an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zur Verfügung stehenden Medizinstudienplätze vorab für Studienbewerber reserviert wird, die ein besonderes Interesse an der hausärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum bekunden.

Unser Antrag: 7/1644