Vom Unsinn der gigantischen Stromtrassen

In Zukunft sollen zwei Stromtrassen durch Thüringen gebaut werden, mit denen Strom aus Windkraftanlagen, die im Norden Deutschlands stehen, in den Süden nach Bayern und Baden-Württemberg geleitet werden sollen. Vor allem der sogenannte „Suedlink“, aber auch die „Suedostlink“-Trasse werden erhebliche negative Auswirkungen auf Land und Leute in Thüringen haben. So müssen für den Bau der Stromleitungen viele Hektar Wald gerodet werden. Bodenversiegelung ist eine der Folgen.

Aber brauchen wir das alles nicht, um „klimaneutral“ Energie produzieren zu können? Fakt ist: Die Wind- und Solarenergie sind weder CO2-neutral noch nachhaltig zu haben! Bei der Produktion von Windkraft- und Solaranlagen wird ebenso CO2 erzeugt, wie beim Transport der erforderlichen seltenen Rohstoffe über die Weltmeere. Besagte Rohstoffe werden zudem teilweise unter katastrophalen Arbeits- und Sicherheitsbedingungen (und auch unter Rückgriff auf Kinder- und Zwangsarbeit) gewonnen. Mit schweren Gesundheitsschädigungen und einem frühen Tod bezahlen viele Arbeiter für die energiepolitischen Träumereien von Politikern der CDU, der SPD, der Grünen und der Linken ─ und für Traumrenditen der Windkraft-Investoren.

Windkraftanlagen und Solarpaneele erzeugen den Strom nun einmal wetterabhängig und somit oft am Bedarf vorbei („Flatterstrom“). Die Folgen:

1. Die Energiewende ist unsozial

Um die Investitionen in die erneuerbaren Energien zu fördern, wurden die Netzbetreiber von den Altparteien gesetzlich nicht nur verpflichtet, nicht gebrauchten Strom aus Anlagen zur Erzeugung erneuerbaren Energien abzunehmen. Die Netzbetreiber müssen diesen Strom laut EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) auch noch mit gesetzlich garantierten Preisen vergüten, die in aller Regel deutlich über dem Marktwert liegen. Die Preisdifferenz wird über den Strompreis („EEG-Umlage“) auf die Stromverbraucher abgewälzt. Die Renditen der Wind- und Solarstrom-Investoren werden also von den Stromverbrauchern gezahlt. Das trifft besonders Familien oder Einkommensschwache.

2. Die Energiewende nötigt zum Bau naturzerstörender und teurer Stromtrassen

Eine weitere Folge der Energiepolitik ist, dass das Stromnetz in Deutschland und damit auch in Thüringen regelmäßig um ein Mehrfaches mit Strom aus Windkraftanlagen überspeist ist. Die Stromeinspeisung muss mit dem Strombezug (Verbrauch) stets ausbalanciert werden, um einen Zusammenbruch der Stromversorgung zu verhindern. Deswegen planen die Altparteien im Rahmen der Energiewende zusätzlich quer durchs Land den Bau gigantischer Stromleitungen wie den „Suedlink“ und den „Suedostlink“, um den vor Ort nicht benötigten Strom über viele hundert Kilometer ─ von Norddeutschland in die industriellen Zentren Bayerns und Baden-Württembergs ─ transportieren zu können. Die entsprechenden Investitionen ins Stromnetz werden Milliarden Euro Steuergelder kosten, wenn diese Energiewende weitergeführt wird. Während die geplanten Trassen Teile der einzigartigen Kulturlandschaft Thüringens zerstören, wird sich an der Überlastung des Stromnetzes wenig ändern, da die Kapazität der geplanten Leitungen unter der Leistung liegt, die für die Windkraftausbauprojekte in Norddeutschland vorgesehen sind. Daher wurden schon Rufe nach einer größeren Dimensionierung des „Suedlinks“ laut.

3. Die Energiewende hat keine Antwort auf das ungelöste Problem der Stromspeicherung

Trotz anderslautender Behauptungen kann Wind- und Solarstrom nicht wirtschaftlich gespeichert werden. Die derzeit zur Verfügung stehenden Lösungen führen zu großen Stromverlusten, sind in der erforderlichen Kapazität nicht realisierbar und würden zu einer weiteren massiven Erhöhung des Strompreises führen.

4. Die Energiewende gefährdet die sichere Stromversorgung

Fehlt es ─ wie vor allem in der dunklen Jahreszeit ─ an Sonne und Wind, erzeugen die Wind- und Solarstromanlagen wenig oder gar keinen Strom. Je größer die Abhängigkeit von solchen Anlagen, desto größer daher auch das Risiko eines „Blackouts“. Die Energiepolitik der Altparteien setzt darauf, dass im Bedarfsfalle Strom aus den europäischen Nachbarländern geliefert wird. Doch hierauf ist immer weniger Verlass, da auch in anderen europäischen Ländern konventionelle Kraftwerkskapazitäten abgebaut werden. Im Übrigen hat der immer weiter ausgebaute europäische Stromverbund eine zunehmende Instabilität der Stromversorgung zur Folge, durch die das Risiko von Versorgungsengpässen und „Blackouts“ zunimmt.

Die geplanten Windenergieprojekte und Stromtrassen gefährden den Erhalt unserer Heimat. Der „Suedlink“ von der Nordsee nach Bayern soll ca. 700 Kilometer lang und ca. 40 Meter breit sein. Und durch Thüringen führen. Auf der Trasse darf nichts gebaut und auch kein Baum gepflanzt werden.

Der Trassenbau bedeutet ferner

  • die Zerschneidung der über Jahrhunderte gewachsenen Thüringer Kulturlandschaft
  • Nutzungs- und Betretungseinschränkungen für Landnutzer und Grundstückseigentümer
  • bisher unzureichend erforschte Auswirkungen auf die Umwelt und auf die Gesundheit von Mensch und Tier

  • Wertverlust betroffener Immobilien

  • starke Beeinträchtigungen zukünftiger Planungsvorhaben betroffener Kommunen

  • Einschränkungen bestehender Tourismuskonzepte

  • Schaffung neuer und unnötiger Verwaltungsstrukturen, die zu steigenden Strompreisen führen

  • Anstieg des Strompreises ─ was besonders Familien und sozial Schwächere trifft

Ohne die Energiewende wäre all das nicht erforderlich. Darum lehnen wir den weiteren Ausbau der Windkraft und den „Suedlink“ ebenso ab wie den „Suedostlink“. Die einseitige und ideologisch motivierte „Energiewende“ muss beendet werden, wir brauchen eine sichere Energieversorgung auf Basis eines „Energiemixes“ aus verschiedenen Quellen.

Antrag der Fraktion der AfD „Kein Suedlink und kein Suedostlink – Für eine Neuausrichtung der Energiepolitik ohne schädlichen Netzausbau durch Thüringen“

„Kein weiterer Ausbau der Windenergie zu Lasten der Menschen und der Umwelt – Thüringen braucht ein Moratorium für Windenergieanlagen“